Konrad-Zuse-Schule


Polenfahrt 2023

Tagebuch Polenfahrt 2023

 

26. Juni „Anreise“

Nach dem Gastbesuch unserer polnischen Partnerschule aus Zielona Gora im vergangenen August, trafen wir uns am Montag der ersten Ferienwoche früh morgens, um zum Gegenbesuch aufzubrechen. Pünktlich um 7.00 Uhr trafen die 11 SuS am Bahnhof in Rheda ein, um gemeinsam mit den begleitenden Lehrkräften Frau Eberle und Herrn Hauptstein nach Frankfurt/Oder zu reisen, von wo aus dann der Zielort Pobierowo mit dem Bus angesteuert werden sollte.

Und oh wunder, es hat mit der Anreise alles geklappt! Ob es am Bemühen der Bahnmitarbeiter lag, einen guten Eindruck angesichts der laufenden Tarifverhandlungen zu zeigen oder einfach purer Zufall war. Alle Züge waren pünktlich und die in neuen blauen Mottoshirts gekleidete Gruppe kam pünktlich um 12.00 Uhr an. In den Bus gestiegen, begrüßte man schon eine Schülergruppe aus Neuzelle, der anderen Partnergemeinde Langenbergs, bevor wir die polnischen SuS auf der anderen Seite des Grenzflusses abholten, um dann an die polnische Ostsee zu fahren. 

Am Ziel angekommen, wurden schnell die schicken Holzhäuschen und Bungalows bezogen und eigentlich wollten wir direkt zur Ostsee, aber denkste. Das Tiefdruckgebiet, welches am Freitagmorgen in der Heimat für volle Keller gesorgt hatte, schaute vorbei und es schüttete wie aus Eimern. Zum Glück nur kurz, sodass wir nach dem Abendessen doch für eine kurze Wassergewöhnung den Weg zum Strand machen konnten. Das endgültige Bad in der Ostsee verschoben wir auf Dienstag, da soll es laut Prognose Sonnenschein geben.

 

27. Juni „Mole der Stars & Strand“

Nach einer weitestgehend ruhigen Nacht wollte eine Gruppe laufwilliger Damen den Morgen mit einer lockeren Runde durch Pobierowo beginnen, doch leider ging pünktlich um 7.30 Uhr ein Landregen vom Feinsten runter und das Vorhaben wurde gecancelt. Da die Vorhersage für den Nachmittag Strandwetter verkündete, nutzten wir den Vormittag zu einem Ausflug nach Miedzyzdroje. Dort besuchten wir ein kleines Wachsfigurenkabinett, besichtigten die „Allee der Stars“, wo sich nach dem Hollywoodvorbild „Walk of fame“ berühmte polnische Künstler mit ihren Handabdrücken verewigten (von unserer Gruppe kannten wir leider keinen… Anm. der Redaktion). Höhepunkt war der Weg auf der 380m langen Mole, die einen tollen Ausblick auf die Küste lieferte. Der starke Wind brachte einige Wellen an den Strand und voller Vorfreude machten wir uns um 15.00 Uhr auf den Weg. Leider wehte die rote Flagge an den Wachtürmen und es herrschte aufgrund der starken Wellen und Strömung absolutes Badeverbot. Nix mit Lehrer ins Wasser werfen, liebe Langenberger ;)

Doch immerhin konnten wir sitzend die Wellen begrüßen und wenigstens etwas Ostseefeeling spüren. Auch das Ersatzprogramm zum Schwimmen war schnell gefunden. Wenn schon nicht ins Wasser schmeißen, so kann der Pauker ja mal eingebuddelt werden… und so schnell wie sonst nur das Kopfrechnen bei der Währungsumrechnung von Zloty in Euro, lag die „Spaßbremse“ (danke für das Ranking liebe Ex-Schüler) in der Sandgrube und wurde zu „Svenja der Meerjungfrau“ von vielen fleißigen Händen umgebaut. Nachdem alle ihr Erinnerungsfoto fürs Familienalbum geschossen hatten, ging das große Entsanden los, bevor mit dem Abendessen und einem Abendspaziergang am Strand der ereignisreiche Tag zu Ende ging.   

 

28. Juni - „Illusionen & Skulpturen“

Auch der dritte Tag sollte wieder ereignisreich werden, auch wenn morgens die Witterung wieder einmal mäßig mit viel Wind und bedecktem Himmel war. Nach dem Frühstück besuchten wir das Haus der Illusionen in Pobierowo und erlebten dort eine Vielzahl optischer Täuschungen, bei denen aus Zwergen Scheinriesen wurden, Köpfe auf einmal auf dem Essenstisch landeten, man wie Spiderman über Häuser kletterte, einfach an einer Fassade abhing oder der Kosmosraum einen verzauberte. In zwei Spiegelkabinetten mussten wir aufpassen, nicht die Köpfe anzustoßen. Hier wurden viele Fotos zur Erinnerung geschossen.

Den restlichen Vormittag hatten wir Zeit zur freien Verfügung, die wir nutzten, um den Ort zu erkunden oder den örtlichen Supermarkt zu erobern. Erfahrung des Tages war auf jeden Fall, dass egal wie lange die Schlange an der Kasse ist, nicht unbedingt zwingend eine weitere aufgemacht wird und dass das Eis im Korb schon halbgeschmolzen ist, bevor man es überhaupt bezahlt hat ;) Also nie wieder meckern, wenn es im ALDI nicht schnell genug geht, woanders geschieht es noch langsamer…

Nachmittags klarte es dann wieder auf und strahlender Sonnenschein verkündete Strandwetter. Nachdem auch unser „Streuner“ gefunden und eingesammelt wurde machten wir uns über die Düne hin an den Strand. Die Hoffnung auf das ersehnte Baden in der Ostsee wurde zwar beim Anblick der immer noch wehenden „Roten Flagge“ zerstört, aber das Ersatzprogramm hatte es auch in sich. In 5er-Gruppen sollten Sandskulpturen erstellt werden. Von Meerestieren, über die klassische Sandburg hin zu Sportarenen war alles dabei. Unsere Gruppen zeigte sich sehr engagiert und nutzte das Einsammeln von Steinen zu Dekozwecken, um sich doch rein zufällig mal in eine herannahende Welle zu werfen :) Eine Meeresschildkröte und eine Ritterfestung waren die sehenswerten Ergebnisse.

Um halb 8 brachte uns der Busfahrer noch zu einem Ort in der Nähe von Pobierowo. Dort steht nur noch der Rest einer alten Kirche an der Klippe, den Rest hat sich in den letzten paar hundert Jahren das Meer geholt. Da wurde uns allen bewusst, was für eine Macht die Natur doch hat.

Den 6km langen Rückweg erledigten wir bei blauem Himmel, leichter Brandung und langsam sinkender Sonne am Strand und der beschriebene Anblick entschädigte alle für die anstrengende Wanderung. Pünktlich, als die Sonne im Meer versunken war, kamen wir in unserer Unterkunft an und saßen noch eine Weile draußen zusammen, bevor wir um 24.00 Uhr todmüde in die Betten fielen. 

 

29. Juni - „Eine Seefahrt, die ist lustig & Ostseefeeling“

Der vierte Tag begann anders als die anderen mit viel Sonnenschein. Morgens stand der Besuch der größten Festungsstadt der polnischen Westküste, Kolobrzeg, an. Unsere Gastgeber hatten bereits im Vorfeld eine Schifffahrt auf der Santa Maria gebucht, die uns gute 45min eine tolle Aussicht auf die Küste bot. Einigen Landratten wurde ob der Schaukelei zwar etwas flau im Magen, aber mit sicherem Tritt an Land war das schnell wieder verflogen. Der Besuch einer Mineralienausstellung und ein Bummel über die Promenade Kolobrzegs rundeten den Besuch ab. 

Da das Mittagessen ausfiel gingen wir mit unserer Langenberger Gruppe im Ort eine Pizza essen. Aufgrund der Sprachbarriere ist etwas schief gelaufen und irgendwie kamen 11 Familienpizzen auf die Tische, was selbst die hungrigsten Teilnehmer vor eine unlösbare Aufgabe stellte. Aber die Reste wurden für den Abend mitgenommen und geschmeckt haben sie auch :)

Gegen 16.00 Uhr gingen wir zum Strand und kaum wurde die weiße Flaggen am Rettungsturm entdeckt, gab es kein Halten mehr. Ab in die Fluten und toben bis die Lippen blau wurden. Egal ob Wasser-Kung-Fu, Tauchchallenges oder Schwimmen bis zur Grenze, alles wurde getestet. Auch der begleitende Sportlehrer entdeckte wieder das Kind im Manne und musste sich als „Fels in der Brandung“ zahlreicher Angriffe von allen Seiten erwehren. Auch als lebendiger Sprungturm wurde hergehalten und die Gruppe fand kein Ende. Die Pause wurde aktiv zum Volleyballspielen mit den anderen Jugendlichen genutzt und kaum waren die Badesachen trocken, ging es noch für eine zweite Runde ab ins Wasser. Leider wahrscheinlich zum letzten Mal, da ab Freitag wieder regnerisches Wetter vorhergesagt ist. 

Ein kleiner Spaziergang rundete den schönen Donnerstag ab!

 

30.Juni - „Leuchtturm, Schmetterling & Abschlussabend“

Der letzte Tag vor der Abreise begann wieder mit bedecktem Himmel. Das hielt ein paar unerschrockene Langenbergerinnen nicht davon ab, nach dem Einkauf von Wasser & Keksen für die Rückfahrt, ihren Sportlehrer wieder an den Strand zu zerren und sich noch einmal in die etwas höheren Wellen zu stürzen. Auch der Kopfsprung vom Schulterstartblock wurde zunehmend perfektioniert :) Andere flanierten noch einmal über die Promenade oder chillten einfach und holten den entgangenen Schlaf der letzten Tage wieder. 

Nach dem Mittagessen konnten sich unsere beiden Gruppen „Schildkröte“ und „Ritterfestung“ über eine polnische Süßigkeit für ihre gelungene Sandskulptur freuen, während unser Kleinster mit seiner Gruppe „2 Löcher im Sand“ den Trostpreis in Empfang nehmen durfte.

Der Besuch des 1866 gebauten Leuchtturms in Niechorze bescherte uns einen herrlichen Ausblick auf das Küstengebiet. Nach dem Treppensteigen stellten aber alle fest, dass Leuchtturmwärter doch nicht der passende Beruf ist, was der mitgereiste Berufswahlkoordniator angesichts der pustenden Jugendlichen zähneknirschend akzeptierte. 

Unterhalb des Leuchtturms besuchten wir noch ein Schmetterlingshaus, in dem 600 - 800 Schmetterlinge 30 verschiedener Arten aus aller Welt quer durch das Haus flogen. Am Abend waren wir noch mit allen Teilnehmern beim Bowling und die Nachtruhe wurde leicht überzogen und viele Kontaktdaten ausgetauscht. Die Koffer wurden nebenbei schon gepackt und morgen hoffen wir wieder auf eine ruhige Abreise mit einer pünktlichen Deutschen Bahn.

 

1.Juni - „Abreise“

Mit ganz kleinen Augen krochen unsere Schäfchen um 7.00 Uhr aus den Federn. Ob die vom mitternächtlichen Strandspaziergang oder von Begegnungen mit anderen Campteilnehmern herrührten lassen wir mal offen ;)

Flugs gefrühstückt und Taschen gepackt, fuhren wir pünktlich um 9.00 Uhr mit viel Wehmut aus Pobierowo los. Die mehrfach geforderte Verlängerungswoche zu Lasten der Lehrer lies sich dann doch nicht realisieren. An einer Raststätte war dann das erste große Abschiednehmen angesagt. Unsere polnischen Gastgeber wurden vom Schulbus dort abgeholt und machten sich direkt auf den Weg nach Zielona Gora. Mit ein paar Tränchen und herzlichen Umarmungen fuhren wir weiter Richtung Frankfurt/ Oder. Dort bekamen wir einen Zug früher, um in Berlin die ersehnte „Mecces-Pause“ zu haben. Das Highlight der Fahrt bestand aus einer Hundemama, die alles mehr oder weniger clever kommentieren musste. Ach was haben wir für tolle SuS, die diese 75min verbales Störfeuer tapfer ertragen haben. Wir erreichten trotz sich drehender Windungen im Kopf pünktlich unseren ICE und kamen zufrieden in unserem Heimathafen in Rheda-Wiedenbrück an. 

Es war insgesamt eine tolle Woche mit schönem Programm, netten Gastgebern, vielen Begegnungen und einer spitzen Langenberger Truppe der ZSL, die sich immer prima präsentiert hat. Nun geht es nach dem „Urlaub light“ für alle in die verdienten Sommerferien.

Sven Hauptstein


Album 3. Tag - Polenfahrt 2023

Album 1.Tag - Polenfahrt 2023

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Album 2.Tag - Polenfahrt 2023

Album 4. Tag - Polenfahrt 2023


geschrieben von Schäfer am 01.07.2023